- 1. Ziel klären, bevor irgendetwas installiert wird
- 2. Sinnvolle Seitenstruktur für kleine Firmen
- 3. Inhalte grob planen – vor dem ersten Login
- 4. Funktionen: Was wirklich nötig ist (und was nicht)
- 5. Texte: erst roh, dann schärfen
- 6. Bilder & Material vorbereiten
- 7. Technische Grundlagen für eine kleine Website
- 8. Theme & Plugins – möglichst schlank
- 9. Rechtliches nicht vergessen
- 10. Launch & Wartung von Anfang an mitdenken
1. Ziel klären, bevor irgendetwas installiert wird
Bevor eine Domain registriert oder WordPress installiert wird, sollte eine einfache, aber klare Frage beantwortet sein: Wozu soll diese Website existieren?
Typische Ziele können sein:
- Mehr Anfragen von passenden Kunden
- Vertrauen und Professionalität ausstrahlen
- Klare Informationen für bestehende Kunden (Service, Kontakt, Öffnungszeiten)
- Verkauf von Produkten oder digitalen Inhalten (Onlineshop)
Ebenso wichtig: Wer nutzt die Website? Entscheiderinnen und Entscheider, Mitarbeitende, Privatkunden, Geschäftskunden? Je klarer die Zielgruppe, desto leichter werden Aufbau und Tonfall.
Am Ende dieses Schritts sollte eine kurze, konkrete Zusammenfassung stehen, z. B.: „Die Website soll Interessenten aus [Branche/Zielgruppe] erklären, was wir tun, warum wir geeignet sind und wie sie einfach mit uns in Kontakt kommen.“
2. Sinnvolle Seitenstruktur für kleine Firmen
Eine kleine Firmen-Website braucht selten mehr als fünf bis sieben Inhalte im Hauptmenü. Zu viele Punkte verwirren mehr, als sie helfen. Eine bewährte Basis-Struktur ist:
- Startseite – Überblick und Nutzenversprechen
- Leistungen – Was genau angeboten wird
- Über uns / Über mich – Wer dahintersteht
- Referenzen / Projekte – Beispiele aus der Praxis
- Kontakt – Formulare, Kontaktdaten, ggf. Anfahrt
- Impressum – rechtlich erforderlich
- Datenschutzerklärung – rechtlich erforderlich
Optional können eine FAQ-Seite und ein Blog- oder Newsbereich hinzukommen. Letzterer lohnt sich allerdings nur, wenn wirklich Inhalte entstehen sollen – eine „aktuelle“ Seite mit drei Jahre alten Beiträgen wirkt eher nachteilig.
3. Inhalte grob planen – vor dem ersten Login
Es ist verlockend, sofort mit dem Design zu starten. Deutlich sinnvoller ist es jedoch, zunächst die Inhalte grob vorzustrukturieren – notfalls auf Papier.
Für jede geplante Seite helfen drei einfache Schritte:
- Ziel der Seite in einem Satz definieren
- Eine Hauptüberschrift (H1) formulieren
- 2–4 Unterüberschriften (H2) als inhaltliche Blöcke festlegen
Beispiel für eine Leistungen-Seite:
- H1: „Leistungen für [Zielgruppe]“
- H2: „Was ich für Sie tue“
- H2: „Für wen diese Leistungen geeignet sind“
- H2: „So läuft die Zusammenarbeit ab“
- H2: „Was das für Sie konkret bedeutet“
Diese Struktur macht es später in WordPress deutlich einfacher, Inhalte sinnvoll zu platzieren, statt „irgendetwas“ in Kästchen zu füllen.
4. Funktionen: Was wirklich nötig ist (und was nicht)
Kleine Firmen-Websites überladen sich häufig mit Funktionen, die nie genutzt werden. Sinnvoll ist es, nur das einzuplanen, was wirklich Mehrwert bietet.
Typisch sinnvoll sind:
- Ein klares, gut erreichbares Kontaktformular
- Einfach auffindbare Kontaktdaten (Telefon, E-Mail)
- Ggf. ein Download-Bereich (z. B. PDF-Infos, Preislisten)
- Eventuell ein Blog-/News-Bereich, wenn geplant ist, Inhalte zu veröffentlichen
Weniger sinnvoll zum Start:
- Viele verschiedene Slider und Animationen
- Mehrsprachigkeit ohne klare Strategie und Ressourcen
- Zahlreiche Spezialformulare, die niemand nutzt
- Plugin-„Sammlungen“, nur weil sie im Backend hübsch aussehen
Die Faustregel: Je weniger Technik, desto leichter bleibt die Pflege.
5. Texte: erst roh schreiben, dann schärfen
Im ersten Schritt geht es nicht um perfekte Formulierungen, sondern um Inhalte. Rohtexte sind ausdrücklich erlaubt – entscheidend ist, dass die wichtigen Punkte genannt werden.
Hilfreich ist dabei folgende Reihenfolge:
- Rohtexte schreiben: Was machen Sie? Für wen? Mit welchem Ergebnis?
- Anschließend kürzen und konkretisieren
- „Wir“-Sätze durch kundenorientierte Formulierungen ergänzen („Was haben Ihre Kunden davon?“)
Auf jeder Seite sollte klar erkennbar sein, was Besucher als Nächstes tun können: Kontakt aufnehmen, Angebot anfordern, Termin vereinbaren – aber eben nicht alles gleichzeitig.
6. Bilder & Material vorbereiten
Bilder werden gern unterschätzt oder – andersherum – komplett mit beliebigen Stock-Fotos überladen. Sinnvoll ist ein kleiner, aber stimmiger Satz an Motiven:
- Logo in guter Qualität (idealerweise als SVG, alternativ als PNG)
- 1–2 Bilder vom Unternehmen, Team oder Arbeitsplatz
- Falls vorhanden: Projektfotos oder Produktbilder
Wenn keine eigenen Bilder verfügbar sind, sollte Stock-Material dezent eingesetzt werden. Lieber wenige, ruhige Bilder als eine Collage aus Motiven, die nichts mit dem Unternehmen zu tun haben.
7. Technische Grundlagen für eine kleine Website
Bevor es an Themes und Layout geht, müssen die technischen Basics geklärt sein:
- Domain: kurz, gut merkbar, ohne übertriebene Bindestrich-Ketten
- Hosting: ein solider Tarif mit aktueller PHP-Version und SSL-Unterstützung
- WordPress: aktuelle Version, sinnvoll angelegte Benutzerzugänge
Zusätzlich sollte früh geklärt werden, wie Backups gehandhabt werden – sei es über den Hoster oder über ein ergänzendes Plugin. Eine Website ohne Backup-Konzept ist immer ein Risiko.
8. Theme & Plugins – möglichst schlank
Die Auswahl des Themes prägt die Arbeit mit WordPress stark. Für kleine Firmen-Websites lohnt sich ein schlankes, gut gepflegtes Theme, statt einer Lösung, die „alles“ verspricht.
Kriterien für ein geeignetes Theme:
- Regelmäßige Updates und aktive Entwicklung
- Gute Bewertungen und seriöse Dokumentation
- Keine völlig überfrachteten „All-in-One“-Baukästen
Plugins – ein möglicher Startumfang:
- Formular-Plugin für das Kontaktformular
- Cache-/Performance-Plugin (sofern der Hoster nichts Eigenes bietet)
- Cookie-/Consent-Lösung, wenn Tracking oder externe Inhalte genutzt werden
- Optional: Sicherheits-Plugin (Login-Schutz, einfache Härtung)
Die Devise lautet: So viele Plugins wie nötig, so wenige wie möglich. Jedes Plugin ist zusätzliche Komplexität und eine potenzielle Fehlerquelle.
9. Rechtliches nicht vergessen
Eine Firmen-Website braucht – je nach Land – bestimmte Pflichtangaben. Für Websites in Deutschland gehören dazu in der Regel:
- Ein vollständiges Impressum
- Eine Datenschutzerklärung, die die eingesetzten Dienste und Tools beschreibt
- Ein Consent-Banner, falls nicht-technisch notwendige Cookies oder Tools eingesetzt werden
Diese Texte sollten nicht „irgendwoher kopiert“ werden, sondern über geeignete Generatoren, professionelle Vorlagen oder eine Kanzlei entstehen. Die technische Umsetzung in WordPress ist dann der zweite Schritt.
10. Launch & Wartung von Anfang an mitdenken
Der Start der Website ist kein Endpunkt, sondern der Anfang der Nutzung. Schon bei der Planung sollten deshalb ein paar einfache Fragen beantwortet werden:
- Wer ist für regelmäßige Updates verantwortlich?
- Wer überprüft, ob Backups funktionieren?
- Wer pflegt Inhalte (z. B. Referenzen, aktuelle Projekte)?
Vor dem Launch empfiehlt sich eine kurze, aber konsequente Checkliste:
- Sind alle Seiten vollständig und inhaltlich stimmig?
- Funktioniert das Kontaktformular – und kommen Mails wirklich an?
- Ist die Website auf Smartphone und Tablet gut lesbar?
- Sind Impressum und Datenschutzerklärung verlinkt und erreichbar?
Eine kleine Firmen-Website muss kein Großprojekt sein – aber sie verdient eine saubere Vorbereitung. Das spart später Zeit, Geld und Nerven.